Deutsche und österreichische Autobahnregeln
Wie wir in mehreren Artikeln bereits betont haben, ist das Autofahren in Deutschland und Österreich tief in der Alltagskultur verwurzelt. Die Einheimischen legen großen Wert darauf, zügig, aber regelkonform unterwegs zu sein. Letzteres ist besonders wichtig – denn obwohl die persönliche Freiheit hoch geschätzt wird, kennen die Behörden bei Verstößen manchmal kein Pardon.
Schauen wir uns also die Autobahnregeln beider Länder an. Dieser Überblick kann sowohl für Menschen, die in diesen Ländern leben, als auch für Reisende und
Geschwindigkeitsbegrenzungen
Deutschland ist bekannt für seine Autobahnen, auf denen es vielerorts keine generelle Höchstgeschwindigkeit gibt. Trotzdem wird eine Richtgeschwindigkeit von 130 km/h empfohlen, und auf immer mehr Abschnitten werden tatsächlich Begrenzungen eingeführt. Wichtig ist: Auch ohne festgelegtes Tempolimit bleibt der Fahrer für die Verkehrssicherheit verantwortlich.
In Österreich hingegen gilt grundsätzlich eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h. Diese kann in Tunneln oder bei schlechten Wetterbedingungen reduziert werden. In diesem Sinne ist Österreich also strenger reguliert.
Autobahngebühren und Vignetten
In Deutschland sind die Autobahnen für Pkw weiterhin kostenlos – man betrachtet sie als Teil der öffentlichen Infrastruktur.
In Österreich hingegen ist eine Autobahnvignette Pflicht, die auch digital erhältlich ist. Es gibt 10-Tages-, 2-Monats- und Jahresvignetten. Zusätzlich sind bestimmte Tunnel und Gebirgspassagen gesondert mautpflichtig. Das System ähnelt somit dem in Ungarn.
Verkehrsregeln: Überholen und Spurverhalten
In beiden Ländern gilt das Rechtsfahrgebot – die linke Spur ist ausschließlich zum Überholen gedacht. Das Rechtsüberholen ist streng verboten, besonders in Deutschland, wo es hart geahndet wird.
Die Regeln unterscheiden sich also kaum von denen in anderen europäischen Ländern, dennoch lohnt es sich, vor Ort auf die jeweiligen Schwerpunkte der Verkehrsüberwachung zu achten.
Alkoholgrenzen und Strafen
In Österreich liegt die erlaubte Blutalkoholgrenze bei 0,5 ‰, für Fahranfänger bei 0,1 ‰. In Deutschland gilt ebenfalls 0,5 ‰, aber für Anfänger und Berufskraftfahrer gilt ein absolutes Alkoholverbot (0,0 ‰).
In beiden Ländern sind die Strafen streng und können mehrere hundert Euro betragen. Zwar gilt hier nicht die Null-Toleranz-Regel wie in Ungarn, dennoch sollte man die unterschiedlichen Trinkgewohnheiten beachten – ein Glas Bier zum Essen ist in der Region durchaus üblich.
Rettungsgasse und Sicherheit
Bei Stau oder Unfällen ist in beiden Ländern die Bildung einer Rettungsgasse Pflicht. Das bedeutet: Die Fahrzeuge fahren an den Rand ihrer Spur, sodass in der Mitte ein freier Korridor für Rettungsfahrzeuge entsteht. Dieses System ist zwar strenger als in manchen anderen Ländern, dient aber letztlich dem Schutz aller Verkehrsteilnehmer, da Hilfe schneller vor Ort sein kann.
Zusätzlich gelten weitere Sicherheitsvorschriften: Anschnallpflicht, Handyverbot ohne Freisprecheinrichtung (Telefonieren mit einer Hand am Steuer ist verboten).
Pflichtausstattung im Fahrzeug: Warnweste, Warndreieck und Erste-Hilfe-Set. Das Vorhandensein dieser Dinge kann bei Kontrollen überprüft werden.
Fazit
Obwohl sich die Vorschriften in Deutschland und Österreich in vielen Punkten ähneln, lohnt es sich, vor einer Reise die eigenen Kenntnisse aufzufrischen. Die Unterschiede sind oft klein – aber Bußgelder können hoch ausfallen. Informiertes Fahren bedeutet sichereres und stressfreieres Reisen – ohne Angst vor einem späteren Strafzettel im Briefkasten.