Das Aufheizen von Autos auf dem Parkplatz
Wir alle kennen das Gefühl, wenn wir im Sommer in ein geparktes Auto einsteigen – die Hitze schlägt uns entgegen, man bekommt kaum Luft. Das ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch eine ernsthafte Gesundheitsgefahr darstellen. Deshalb haben wir in diesem Artikel alles Wichtige zusammengefasst, worauf man achten sollte.
Warum heizen sich Autos in der Sonne auf?
Der drastische Temperaturanstieg im Inneren eines geparkten Autos ist ein bekanntes Phänomen, besonders im Sommer. Sonnenstrahlen dringen durch die Glasflächen in den Innenraum, wo Armaturenbrett, Sitze und andere dunkle Oberflächen die Strahlung absorbieren und in Wärme umwandeln – diese Wärme kann dann nicht mehr so leicht entweichen. Das Auto wirkt wie ein geschlossener Wärmespeicher, und es können in kurzer Zeit Temperaturen von 50 bis 70 °C entstehen. Auch die äußere Oberfläche des Fahrzeugs spielt eine Rolle: Die Farbe der Karosserie beeinflusst maßgeblich, wie viel Wärme aufgenommen oder reflektiert wird.
Die Rolle der Farbe bei der Wärmeaufnahme
Die Wahl der Autofarbe ist nicht nur eine Frage von Ästhetik oder Mode – sie hat auch einen direkten Einfluss auf die Temperatur im Fahrzeug. Nach den einfachen Gesetzen der Physik absorbieren dunkle Farben – wie Schwarz, Dunkelblau oder Dunkelgrau – deutlich mehr Sonnenstrahlung als helle Farben. Das bedeutet, dass sich ein dunkles Auto schneller und stärker aufheizt als ein Fahrzeug mit heller (z. B. weißer, silberner oder beiger) Karosserie. Tests haben gezeigt, dass der Unterschied der Innenraumtemperatur zwischen zwei gleichartigen Autos mit unterschiedlicher Farbe unter identischen Bedingungen bis zu 15–20 °C betragen kann. Das entspricht übrigens genau dem Prinzip, das wir von Kleidung kennen – auch hier wird im Sommer zu hellen Farben geraten.
Forschung und Messungen
Zahlreiche unabhängige Experimente und Messungen von Herstellern bestätigen diese Unterschiede. In einer Untersuchung wurden z. B. zwei vergleichbare Fahrzeuge – eines schwarz, eines weiß – in der Sommersonne geparkt. Nach einer Stunde hatte sich der Innenraum des schwarzen Autos auf etwa 70 °C aufgeheizt, während es im weißen Fahrzeug „nur“ 55–58 °C waren. Dieser Unterschied ist nicht nur in Bezug auf den Komfort, sondern auch aus gesundheitlicher und wirtschaftlicher Sicht relevant.
Folgen: Komfort, Sicherheit, Energieverbrauch
Ein überhitztes Auto ist nicht nur unangenehm – extreme Hitze kann auch die Reaktionszeit und Konzentration des Fahrers und der Mitfahrenden negativ beeinflussen. Heiße Armaturenbretter, Sitze oder Sicherheitsgurte können schmerzhaft sein, und die Klimaanlage muss länger und intensiver arbeiten, um das Auto abzukühlen – was wiederum zu einem höheren Kraftstoff- oder Stromverbrauch führt. Zudem ist es strengstens verboten und gefährlich, Kinder oder Haustiere auch nur für kurze Zeit im Auto zurückzulassen – insbesondere bei dunklen Fahrzeugen.
Was kann man gegen das Überhitzen tun?
Wenn sich ein Parkplatz in der Sonne nicht vermeiden lässt, gibt es einige Maßnahmen, um die Hitzeentwicklung zu verringern. Ein schattiger Parkplatz ist ideal, aber auch Sonnenschutzblenden an der Windschutzscheibe, reflektierende Abdeckungen oder leicht geöffnete Fenster (unter Berücksichtigung der Sicherheit) können helfen. Besitzer dunkler Fahrzeuge sollten besonders über wärmeschutzbeschichtete Fensterfolien oder Keramikbeschichtungen nachdenken. Für Elektroautos gibt es zudem bereits Funktionen zur Fernsteuerung der Vorkühlung des Innenraums.